Dass für eine gesunde Pferdefütterung ein Pferd möglichst natürlich, vielseitig und Vitalstoffreich ernährt werden sollte, ist relativ einleuchtend. Aber nicht nur, was einem Pferd an Futtermitteln verarbreicht wird, sondern auch wie ist sehr wichtig. Hier einige Tipps, wie Sie Ihrem Pferd sein Futter so gesund und bekömmlich wie möglich machen:
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Pferde immer vom Boden aus füttern
Zu empfehlen ist es, wenn möglich, Pferde immer vom Boden aus zufüttern. Je höher ein Heunetz oder die Futterraufe angebracht sind, desto eher kommt es zum unnatürlichen „Zurückziehen des Unterkiefers“. Dies führt zu einem deutlich erhöhten letztem Backenzahn (dem „11er“) im Unterkiefer. Als Resultat erhält das Kiefergelenk, aber auch die Schneidezähne unphysiologischen Druck. Selbiger Effekt tritt auf, wenn Boxenpferde beim Fressen ständig versuchen mittels angehobenen Kopfs über ihre Boxenwände ihre Umwelt wahrzunehmen. Deshalb sind Offenstallpferde häufig in besserer „Maulbalance“ als Boxenpferde.
Regelmäßige Kontrolle und Korrektur der Pferdezähne
Die regelmäßige Kontrolle und Korrektur der Pferdezähne ist ein wichtiger Bestandteil der jährlichen Gesundheitsprophylaxe beim Pferd. Nicht umsonst nennt man den Maulbereich auch „Kopfdarm“. Denn hier setzt bereits der Verdauungsvorgang, beispielsweise die enzymatische Aufspaltung von Kohlehydraten ein. Umso wichtiger ist es beim Pflanzenfresser Pferd, dass eine reibungslose Zerkleinerung und Einspeichelung des Futters möglich ist.
Pferde müssen in Ruhe fressen können
Gesunde Pferdefütterung bedeutet auch, dass Pferde in Ruhe fressen können. Viele Pferde haben Stress beim Fressen. Entweder weil sie ihr Boxennachbar „bedroht“, oder weil sie sehr rangniedrig sind, und beispielsweise im Offenstall ständig verscheucht werden. Genauso wie beim Menschen ist es auch für ein Pferd wichtig, seine Nahrung in entspannter Atmosphäre und ohne Futterneid aufnehmen zu können. Wichtig ist also, dass die Pferde mehre Mahlzeiten, idealerweise drei bis vier Mahlzeiten zu sich nehmen können, und somit gar kein übermäßiger Hunger, Futterneid und Aggressivität entstehen kann. Pferde sind sogenannte Dauerfresser. Durch die fehlende Gallenblase befindet sich ständig (saure) Galle im Magen. Wenn Pferde zu lange Fresspausen einlegen müssen, weil sie beispielsweise lediglich zwei Mal am Tag gefüttert werden, entstehen häufig Magenprobleme. Auch Stress und Futterneid kann ein Auslöser für Magengeschwüre sein. Wichtig ist daher, dass Pferde entspannt ihr Pferdefutter aufnehmen können, ohne dauernd gestört zu werden. Bei Offenstallpferden ist es ratsam, mehr Futterplätze als Pferde einzurichten, damit auch die rangniedrigen Tiere mit Sicherheit ausreichend Futter erhaschen können.
Kraftfutter besser erst 1 Stunde nach dem Raufutter geben
Magenschonender ist es darüber hinaus dem Pferd Kraftfutter erst dann zu füttern, wenn es bereits mindestens eine Stunde Raufutter gefressen hat. Dann ist der Magen und Darm bereits aktiviert und ausreichend mit Verdauungsflüssigkeit angereichert. So kann das Stärke reichere und damit schwerer zu verdauende Kraftfutter besser verarbeiten.
Zur richtigen Verdauung bei der Pferdefütterung für ausreichend Trinkwasser sorgen
Ein weiterer Aspekt der gesunden Pferdefütterung ist zur besseren Verdauung ausreichend Trinkwasser bereit zu stellen. Viele Pferde sind aufgrund ihres ausgezeichneten Geruchssinns sehr heikel, was die Frischwasserqualität betrifft. Bereits kleinere Verunreinigungen wie etwas Mist im Tränkebecken können dazu führen, dass Pferde zu wenig Trinken. Bei Boxenhaltung ist besonders auf eine gute Durchlüftung von Ställen zu achten, da sich Ammoniak gern in Wasser absetzt und die Pferde dann ihre Flüssigkeitsaufnahme auf ein Minimum reduzieren. Eine unzureichende Aufnahme an Wasser kann zu Verstopfungskoliken, aber auch zu Organ- und generell Stoffwechselproblemen führen.